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− | Wegen der Betonung auf ''"Vielfalt"'' könnte dieser Ansatz auch ''"Pluralismus"'' heißen. Das Primat von ''PhenixXenia'' lautet aber nicht, eine möglichst große Zahl von Artikeln zu haben. Die Anzahl ist lediglich eine Folge der Preisgabe des deterministischen Ansatzes gemäß der Erkenntnis ''"Keiner weiß alles, aber jeder weiß etwas."'' | ||
Der Ansatz in ''PhenixXenia'' heißt ''"probabilistisch"'' weil er auf einer Annahme fußt, nach der die Kongruenz von Begriff und Bedeutung sich im offenen Intervall zwischen null Prozent und hundert Prozent bewegt ohne jedoch die Intervallgrenzen zu jemals zu berühren: | Der Ansatz in ''PhenixXenia'' heißt ''"probabilistisch"'' weil er auf einer Annahme fußt, nach der die Kongruenz von Begriff und Bedeutung sich im offenen Intervall zwischen null Prozent und hundert Prozent bewegt ohne jedoch die Intervallgrenzen zu jemals zu berühren: |
Aktuelle Version vom 13. Dezember 2013, 07:38 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Was macht PhenixXenia so besonders?
PhenixXenia gibt der Sprache die Freiheit und dem Denken den Freiraum zurück. Wo "Igel" mit "Eagle" gleichgesetzt wird und "Liebe" sich von "Liebe" unterscheidet bringt das ängstlich-neurotische oder entschlossen-starre Festhalten an Begriffs-Bedeutungs-Paaren nicht Klarheit sondern Mißverständnis, nicht Rettung sondern Verderben. Sprache ist ein Lebewesen; wer sie heiligt, festnagelt, kreuzigt wird sie unweigerlich töten. Fast wie die Weisheit, ist die Sprache Gottes Freundin: Immer für einen Spass zu haben immer zum Spielen aufgelegt und immer auch bereit für ein Spielchen.
Der griechische Wortstamm Xenia steht für Gast und Gastgeber.
Für beide ist PhenixXenia Spielzeug und Spielraum gleichermaßen.
Wandel
Wir wollen eine Alltagserkenntnis wie "Nichts ist beständiger als der Wandel!" nicht in Zweifel ziehen. Und wir haben dafür gute Gründe: Wer einmal den Grimm in die Hand nimmt oder die etwas früher erschienene Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers von Diderot und d'Alembert, kann sich leicht davon überzeugen, von welch mangelhafter Stabilität die Bedeutungen von Begriffen sind. Dies aber ist in keinster Weise verwunderlich. Begriffe sind die spezifischen Agenten innerhalb einer Kultur mit Hilfe derer (intensionale wie extensionale) Objekte begreiflich, begreifbar, handhabbar werden. Wandelt sich die Kultur, so wandeln sich auch die Begriffe. Dies ist ein immerwährender Prozess, der sich meist unmerklich und schleichend, mitunter auch überraschend und abrupt vollzieht.
Determinismus
Verschwindet also beispielsweise ein Objekt aus einer gegebenen Kultur, so überlebt meist der Begriff, der, nun ohne Inhalt, alsbald neu befüllt wird. Wer sich mit dem Übersetzen von Texten aus einer Sprache in eine andere beschäftigt, kennt diese Mogelpackungen oder "Falschen Freunde" in denen nicht drin ist was drauf steht. Auch innerhalb einer Sprache sorgen Verschiebung und Austausch von Bedeutungen für umso mehr Missverständnisse, wie sich Autor und Leser im Lebensalter unterscheiden.
Der geographische und zeitgeschichtliche Wandel von Begriffen und ganzer Begrifflichkeiten lässt das Programm eines deterministischen Fixierens von Begriffen an einer Bedeutung als, wenn nicht vollkommen aussichtslos, so doch als beeindruckend aufwendig erscheinen.
Der eingangs genannte Grimm wie auch die Encyclopédie haben viele Personen und ganze Armeen unbekannt gebliebener Helfer über Jahrzehnte beschäftigt. Zu den um die Jahrtausendwende gescheiterten Episoden gehören neben konventionellen (Gutenberg'schen) Ansätzen wie dem Deutschen Brockhaus und der Encyclopedia Britannica auch das einstmals "moderne" Softwareprodukt MS Encarta.
Seit der Jahrtausendwende läuft mit Wikipedia ein zeitgemäss internet-basiertes Experiment, dessen Ressourcenhunger und Finanzbedarf man den jährlichen Spendenaufrufen entnehmen kann.
Begriffliche Stabilität ist also teuer. Keine Technik konnte daran bislang etwas ändern. Es ist ein aussichtsloses Programm. - q.e.d.
Probabilismus
Die Frage, ob belastbare Kommunikation überhaupt einen begrifflichen Determinismus benötigt, kann hier nicht und keinesfalls abschliessend diskutiert werden. In PhenixXenia zumindest soll diese "fixe Idee" bedeutungslos (sic!) bleiben.
Mit dem Zweiten sieht man besser
Das weiss inzwischen jeder mündige Bürger der modernen Welt.
PhenixXenia ist besonders, weil es sich vom begrifflichen Determinismus abwendet und stattdessen dem sprachlichen Probabilismus huldigt. Begriffe mögen zu einem mathematisch kleinen Zeit-Punkt und an einem ebenfalls mathematisch kleinen Raum-Punkt tatsächlich zu 100% Identität besitzen. Dies ist aber ebensowenig interessant wie sich die Welt mit einem Auge anzuschauen oder ihr mit einem Ohr zu lauschen.
So hab ich das noch nie gesehen
Autoren in PhenixXenia widmen sich einzelnen Facetten der Bedeutung. Das verkürzt die Artikel auf einen lesefreundlichen Umfang und befreit den jeweiligen Autoren vom Druck, einen Begriff in seiner gesamten Höhe, Breite und Tiefe elaborieren und explizieren zu müssen. In PhenixXenia heissen die Dimensionen Branchen, Regionen und Themen. Daher kann, darf, soll, muß ein Begriff wie beispielsweise "Gutes Leben" in PhenixXenia an unterschiedlichen Stellen erscheinen:
- Gutes Leben im Kraichgau
- Gutes Leben als Il dolce far niente
- Gutes Leben mit biologischen Heilmitteln
- Gutes Leben im Firstclass-Hotel
- Gutes Leben nach dem Scheisskrieg
- Gutes Leben mit der Law-Factory
Die Orientierung an PhenixXenia-Dimensionen und -Kategorien mag für PhenixXenia-Autoren nützlich und hilfreich sein, eine Beschränkung ist sie indes nicht. Ein ausserordentlich dehnbarer Begriff wie Gutes Leben mag zu Reflexionen wie diesen führen:
- Was ist Gutes Leben für mich?
- Wie könnte Gutes Leben aussehen?
- Welche Wege führen zu Gutem Leben?
- Wodurch wird Gutes Leben verhindert?
Pluralismus
Ob nun gestützt, geführt oder völlig schwerelos, folgen Autoren in PhenixXenia dem Grundsatz "Vielfalt ist besser als Einfalt". So vollzieht PhenixXenia mit der Hinwendung zum sprachlichen Probabilismus den Grenzübergang von der Definitions-Gewalt zum Definitions-Frieden. Wegen der Betonung auf "Vielfalt" könnte dieser Ansatz auch "Pluralismus" heißen. Das Primat von PhenixXenia lautet aber nicht, eine möglichst große Zahl von Artikeln zu haben. Die Anzahl ist lediglich eine Folge der Preisgabe des deterministischen Ansatzes gemäß der Erkenntnis "Keiner weiß alles, aber jeder weiß etwas."
Der Ansatz in PhenixXenia heißt "probabilistisch" weil er auf einer Annahme fußt, nach der die Kongruenz von Begriff und Bedeutung sich im offenen Intervall zwischen null Prozent und hundert Prozent bewegt ohne jedoch die Intervallgrenzen zu jemals zu berühren:
- "komplett falsch" (= 0%): kommt nicht vor.
- "jeder weiß etwas" (> 0%): unterer Randbereich.
- "keiner weiss alles" (< 100%): oberer Randbereich.
- "perfekt getroffen" (= 100%): kommt nicht vor.
Einladung
Wer diesen Text bis hierhin gelesen (und verstanden) hat, darf sich nun an der Erstbezwingung noch unbearbeiteter Begriffe und Begrifflichkeiten versuchen.