Prof. Dr. Ulrike Guérot am 3.6.2025:Kognitive Dissonanz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sie wissen selbst, wie mit jenen umgegangen wurde, die die vorherrschende Erzählung zum Krieg in der Ukraine hinterfragt haben. Allein der Begriff „Stellvertreterkrieg“ war und ist immer noch in weiten Teilen der deutschen Medien ein Tabu. Aktuell finden sich folgende bemerkenswerte Zeilen in einem Artikel der New York Times:'''
'''Sie wissen selbst, wie mit jenen umgegangen wurde, die die vorherrschende Erzählung zum Krieg in der Ukraine hinterfragt haben. Allein der Begriff „Stellvertreterkrieg“ war und ist immer noch in weiten Teilen der deutschen Medien ein Tabu. Aktuell finden sich [https://x.com/FabioDeMasi/status/1924719718469947534 folgende bemerkenswerte Zeilen] [https://www.nytimes.com/2025/05/19/world/europe/russia-finland-border.html in einem Artikel der New York Times]:'''
  ''„Aus Moskaus Sicht müssen die Russen ihre Verteidigung verstärken, um sich vor der NATO-Erweiterung zu schützen, die schon immer ein wunder Punkt war. Die baltischen Staaten waren die ersten Mitglieder der ehemaligen Sowjetunion, die der NATO beitraten, wodurch weite Teile der russischen Grenze an die der NATO stießen. Die Aussicht, dass die Ukraine, eine noch größere ehemalige Sowjetrepublik, diesem Beispiel folgen könnte, war für Moskau so bedrohlich, dass sie zu einem der Gründe für den verheerendsten Landkrieg seit Generationen wurde.“''
  ''„Aus Moskaus Sicht müssen die Russen ihre Verteidigung verstärken, um sich vor der NATO-Erweiterung zu schützen, die schon immer ein wunder Punkt war. Die baltischen Staaten waren die ersten Mitglieder der ehemaligen Sowjetunion, die der NATO beitraten, wodurch weite Teile der russischen Grenze an die der NATO stießen. Die Aussicht, dass die Ukraine, eine noch größere ehemalige Sowjetrepublik, diesem Beispiel folgen könnte, war für Moskau so bedrohlich, dass sie zu einem der Gründe für den verheerendsten Landkrieg seit Generationen wurde.“''



Version vom 6. Juni 2025, 20:25 Uhr

Prof. Dr. Ulrike Guérot (Foto: Karl Gruber)

Prof. Dr. Ulrike Guérot: „Es geht nicht um Logik, es geht um Propaganda“

Inhalt

Sie wissen selbst, wie mit jenen umgegangen wurde, die die vorherrschende Erzählung zum Krieg in der Ukraine hinterfragt haben. Allein der Begriff „Stellvertreterkrieg“ war und ist immer noch in weiten Teilen der deutschen Medien ein Tabu. Aktuell finden sich folgende bemerkenswerte Zeilen in einem Artikel der New York Times:

„Aus Moskaus Sicht müssen die Russen ihre Verteidigung verstärken, um sich vor der NATO-Erweiterung zu schützen, die schon immer ein wunder Punkt war. Die baltischen Staaten waren die ersten Mitglieder der ehemaligen Sowjetunion, die der NATO beitraten, wodurch weite Teile der russischen Grenze an die der NATO stießen. Die Aussicht, dass die Ukraine, eine noch größere ehemalige Sowjetrepublik, diesem Beispiel folgen könnte, war für Moskau so bedrohlich, dass sie zu einem der Gründe für den verheerendsten Landkrieg seit Generationen wurde.“

Würden Sie diese Zeilen bitte im Hinblick auf die „Wahrheit“ zum Ukraine-Krieg in der deutschen Medienlandschaft kommentieren?

Nun, da gibt es nicht viel zu kommentieren, außer dass die NYT den deutschen Leitmedien voraus ist. Immerhin veröffentlichte diese Zeitung inzwischen mehrere Artikel über die Mitverantwortung des Westens an dem russisch-ukrainischen Krieg, zum Beispiel durch die NATO-Osterweiterung, und bestreitet nicht mehr, dass es ein amerikanischer Stellvertreterkrieg ist. Wenn das schon amerikanische Zeitungen tun, dann muss man sich doch fragen, warum europäische Leitmedien es nicht auch eingestehen oder so formulieren können. Wobei die NYT die amerikanische Einmischung in den Krieg auch noch glorifiziert, statt sie zu kritisieren. Darauf haben ja die NDS in einem sehr guten Beitrag von Sabiene Jahn vom 2. April dankenswerterweise hingewiesen.

Kurz: Wir leben in einem Zustand kompletter kognitiver Dissonanz, und das ist ein großes Problem. Denn der sogenannte „Wertewesten“ wird seine Bevölkerungen bald damit konfrontieren müssen, dass man ihnen Märchen mit Blick auf die Genese dieses Krieges erzählt hat, der heute noch mantraartig als „völkerrechtswidriger russischer Angriffskrieg“ geframed wird, wo doch eigentlich, wären alle nüchtern und bei Verstand, längst klar ist, dass die Kriegsschuldfrage neu aufgerollt werden müsste – und sicher auch wird. Das dürfte ein unschöner Moment für den „Westen“ und seine Gesellschaften werden.

Das Interview führte Marcus Klöckner.

Dieses Interview erscheint mit Genehmigung der Nachdenkseiten wo es am 6. Juni 2025 erstmals publiziert wurde.