Honigschlecken (Gisela Kibele 2016)

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Das Leben ist kein Dauer-Honigschlecken,
manchmal muss man am Salz der Mühe lecken.
Enttäuschung, Frust gehören auch dazu.
Man kann nicht nur den Tiger in sich wecken,
die Kröte lässt nicht immer sich verstecken;
mit beiden kriegt man leider keine Ruh'.
Im Leben soll man nicht nur ständig meckern;
damit wird man sich kaum voll Ruhm bekleckern;
wer steigt in jeden angebot'nen Schuh?
Getrieben wird man von den Kurzzeitweckern,
fest eingekreist sind wir von vielen Steckern,
im Rhythmus blinkt ein Monitor dazu.
Der Mensch ist zwischen Wunsch und Welt zerrissen,
bemüht, sich anzupassen, will beflissen
der Mode folgen, langsam wird sie Zwang.
Es stört ein jeder, der mit zu viel Wissen
sich weigert, auf ein sanftes Ruhekissen
zu sinken, wenn es ihm wird bang.



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Gesteuert ist das virtuelle Leben,
im Stromkreis kann man abgehoben schweben,
und auf den Boden kriegt man kaum den Fuß.
Gewünscht wird, seine Meinung abzugeben,
danach die Stimme nicht mehr zu erheben,
nur ab und zu für einen netten Gruß.


Um euer Leben selbstbestimmt zu führen,
müsst ihr euch auch mal widerständig rühren,
und zeigen, ich bin hier an meinem Platz.
Versucht doch, eure Wünsche zu erspüren,
lasst ab und zu vom Schicksal euch berühren,
vergesst euch selber nicht, den größten Schatz.



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Rechte

© 9. Oktober 2015 Gisela Kibele www.vivit944.de

Die Bilder wurden im Dürerhaus in Nürnberg aufgenommen.


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