Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei!
Bestimmt kennen einige von euch dieses Lied von Lale Andersen.
Der Text des Chansons aus dem Jahre 1996 ist noch immer aktuell,
gerade in dieser schwierigen Zeit.
Genau wie folgende von mir neu formulierte Parabel.
Ein junger Mann hat Geburtstag. Er wird 18 Jahre alt. Sehr gerne hätte er mit seinen Freunden gefeiert. Leider ist das zurzeit nicht möglich. Im kommenden Jahr geht das wieder. Davon ist er überzeugt. Sein Vater besitzt eine Uhr. Diese ist weder aus Gold noch mit wertvollen Steinen besetzt. Es muss aber eine besondere Uhr sein, denn sein Vater trägt die Uhr immer am Armgelenk, tagsüber und auch nachts. Sein Vater hatte sie vor langer Zeit von seinem Vater geschenkt bekommen. Ebenfalls zu seinem 18. Geburtstag.
„Du bist jetzt volljährig und darfst deine Entscheidungen ganz alleine treffen“, spricht der Vater zu seinem Sohn. „Ab sofort hast du viele Rechte, aber auch Pflichten. Deshalb gebe ich dir diese Uhr. Und wenn alles gut läuft, du beliebt bist bei deinen Freunden, dir deine Lehre oder dein Studium Spaß macht, du einen sinnvollen Beruf ausübst, Theater und Konzerte besuchen und überall hin in Urlaub fahren kannst und du gesund bist, dann lies die Inschrift auf der Rückseite deiner Uhr.
Und wenn es einmal schlecht läuft, wenn du kurz vor einem Burnout stehst und denkst, du wirst von allen gemobbt, es in deiner Ehe kriselt, wenn du wegen einer Pandemie nicht ins Theater und ins Konzert gehen, nicht in deiner Lieblingskneipe mit Freunden ein Bier trinken und nicht deinen geliebten Sport in der Halle ausüben kannst, dann lies ebenfalls den eingravierten Text auf der Rückseite deiner Uhr“. Der Sohn nahm die Uhr von seinem Vater. Und als er alleine war, las er die Inschrift. Es waren nur vier Worte:
„Auch das geht vorüber.“
Bleibt alle hoffnungsvoll gelassen! Denn wie sagen die Kölner:
„Et es wie et es, et kütt wie et kütt, et hätt noch immer jot jejange.“