Hast (Gisela Kibele 2014)
Version vom 3. März 2014, 18:05 Uhr von Gisela Kibele (Diskussion | Beiträge)
- Manch einer rennt und rast durch’s Leben
- und will sich keine Ruhe geben.
- Weiß nicht einmal, wohin er geht.
- Er gönnt sich keine Rast beim Rasen,
- kennt keine Kurzerholungsphasen,
- meint immer nur, er kommt zu spät.
- Ein andrer nimmt sich Zeit beim Laufen,
- er kommt auch nicht so oft in’s Schnaufen,
- begibt sich ruhig immer fort.
- In Ruhe kann man mehr betrachten,
- die Richtungszeichen auch beachten,
- hält ein an manchem schönen Ort.
- Ist es denn wirklich anzustreben,
- schnell zu durchlaufen unser Leben?
- Nicht früher kommt man so ans Ziel.
- Wer immer rast bis an das Ende,
- dem bleiben schließlich leere Hände
- und mitgebracht hat er nicht viel.
- Wer stets der Schnellste ist im Rennen,
- wird schon im Laufen klar erkennen,
- dass seine Eile nicht viel zählt.
- Am Ziel ist jeder angekommen,
- hat seinen Platz dort eingenommen,
- ihm bleibt, was er sich einst erwählt.
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