Notwendigkeit politischer Flexibilität (Anhang B zu FM 30-31)

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Aus verschiedenen Gründen sind weder das US-amerikanische Militär noch andere US-Geheimdienste unwiderruflich dazu verpflichtet, irgendeine Regierung des Gastlandes zu unterstützen:
a. Eine von den USA unterstützte Regierung kann im Kampf gegen einen kommunistischen oder kommunistisch inspirierten Aufstand aufgrund mangelnden Willens oder fehlender Durchschlagskraft Schwächen zeigen.
b. Sie kann sich selbst aufgrund der Nichtbeachtung grundlegender nationaler Strukturen kompromittieren.
c. Sie kann sich zu extrem nationalistischen Verhaltensweisen hinreißen lassen, die mit den US-amerikanischen Interessen unvereinbar sind oder ihnen schaden.

Solche Faktoren können eine Situation hervorrufen, in der US-amerikanische Interessen einen Wechsel der Regierungsausrichtung erforderlich machen, der es dem Gastland erlaubt, konstruktivere Vorteile aus der US-amerikanischen Unterstützung und Anleitung zu ziehen.Während gemeinsame Maßnahmen zur Niederschlagung eines Aufstands grundsätzlich und bevorzugt im Namen von Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie durchgeführt werden, behält sich die US-Regierung einen breiten Ermessensspielraum vor, um zu entscheiden, welches Regime ihre volle Unterstützung verdient. Nur wenige der unterentwickelten Länder bieten einen fruchtbaren Grund für Demokratie im weitesten Sinne. Unter Einfluss der Regierung, sei es durch Überzeugung oder schärferes Eingreifen, müssen umfassende Wahlen vorangetrieben werden, denn autokratische Führungstraditionen sind so tief verwurzelt, dass sich der Wille des Volkes nur selten ausmachen lässt. Grundsätzlich kommt es dem Interesse der USA an weltweitem Ansehen mehr entgegen, wenn Regierungen, die US-amerikanische Unterstützung erhalten, demokratische Prozesse aufweisen oder zumindest den Anschein einer Demokratie wahren. Eine demokratische Struktur ist daher zu favorisieren, vorausgesetzt, dass sie den grundlegenden Erfordernissen einer antikommunistischen Haltung entspricht.