Fast alle irrigen Schlüsse auf dem Gebiet der Volkswirtschaft

Aus phenixxenia.org
Version vom 7. Februar 2016, 20:10 Uhr von Wolf-Dieter Batz (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Xx left white.png Xx toc white.png Xx right white.png
Xx left white.png

Die Voraussetzung, in welcher fast alle irrigen Schlüsse auf dem Gebiet der Volkswirtschaft ihren Ursprung haben, - daß nämlich Anhäufung von Geld oder Geldeswert ihr Ziel sei - kann mit wenig Worten als unhaltbar bewiesen werden. Denn kein Nationalökonom würde die Berechtigung einer Volkswirtschaft zugeben, die sich einzig und allein das Erbauen einer Goldpyramide vornähme. Er würde das Gold für verschwendet halten, wenn es in der monumentalen Form bliebe, und würde darauf dringen, daß es verwendet würde. Zu welchem Zweck aber? Entweder könnte man es benutzen, mehr Geld zu erwerben und eine größere Pyramide zu bauen oder zu irgend einem andern Zweck. Und dieser andere Zweck, wie man ihn auch zuerst auffassen mag, wird schließlich als auf den Dienst der Menschen hinaus laufend erfunden werden; - d.h. auf die Ausdehnung, den Schutz und die Behaglichkeit seines Lebens. Die Goldpyramide mag vielleicht in Vorsorge, vielleicht unbedacht erbaut sein; ob die Ansammlung weise oder töricht ist, kann nur bestimmt werden, wenn wir zuerst das Ziel aller Volkswirtschaft, nämlich die Ausdehnung des Lebens, klar dargelegt haben.

Xx right white.png
Xx left white.png XX toc white.png Xx right white.png

Quelle

Munera Pulveris, John Ruskin, 1872 (Übersetzung von Maria Kühn, 1910).