Der Fall Vieques
- Krieg im Paradies - Der Fall Vieques
- Ein Dokumentarfilm von Max M. Mönch aus dem Jahr 2012 über die Bearbeitung des Falls durch John Arthur Eaves, einem Rechtsanwalt aus Jackson, Mississippi, USA.
- Vieques auf openstreetmap.org
Erstaustrahlung im BR der ARD
Vieques ist eine kleine Insel mitten in der Karibik. Ein scheinbar unberührtes Paradies. Doch dieser Eindruck täuscht. Über sechs Jahrzehnte blieb Vieques der ideale Ort zum Krieg spielen. Armeen aus der ganzen Welt haben hier alles ausprobiert: u. a. biologische Waffen, chemische Kampfstoffe, Uranmunition, konventionelle Sprengbomben, Streumunition. Dass auf der Insel etwa 2.000 Menschen leben, beachtete niemand. Für diese 2.000 Menschen war Vieques die Hölle, mitten im Paradies. Die US-Navy nutzte Vieques mehr als sechs Jahrzehnte lang, um sich auf jeden Krieg vorzubereiten, der seit dem Zweiten Weltkrieg mit amerikanischer Beteiligung geführt wurde. Das Pentagon vermietete zudem Teile der Insel an ausländische Partner, unter anderem an Armeen südamerikanischer Despoten. Die Bundeswehr durfte hier zum ersten Mal Uranmunition einsetzen.
Bereits nach ein paar Jahren waren weite Teile der Insel zerstört und kahl. Filmautor Max M. Mönch deckt den Fall Vieques auf. Die Geschichte beginnt im Paradies, in einem kleinen Fischerdorf am Meer. In mehreren miteinander verwobenen Geschichten kommt ein unfassbarer Umweltskandal ans Licht. Die Bildwelt bleibt die des Paradieses, doch je mehr deutlich wird, was hier über mehrere Jahrzehnte vorgefallen ist, und welche Folgen das für die Bewohner hat, desto grausiger wird dieser Ort.
Vieques ist offenbar einem „Verbrechen“ zum Opfer gefallen. Die Spuren sind, auch zehn Jahre nach Abzug der US Army, unübersehbar – in jeder Familie und auf jedem Quadratmeter.
Max M. Mönch gewann mit diesem Stoff 2013 den ersten Preis beim vom Bayerischen Rundfunk und von Global Screen ausgelobten Dokuwettbewerb.
Der Film entstand als BR-Koproduktion und ist an diesem Abend als deutsche Erstausstrahlung zu sehen.