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- Den alten Mächten ist der Zahn gezogen,
- das Bürgertum hat sie zurechtgebogen.
- Doch was war mit der neuen Gefahr, die da entstand:
- Das Volk, es hielt die Waffen in der Hand!
- Er kämpfte an des Bürgers Seit‘
- und scheute keinen Schuß,
- und nach der Barrikadenzeit
- stand er Gewehr bei Fuß.
- Der kleine Mann hat umgerührt,
- hat alles mitgemacht,
- doch jetzt wird gegen ihn geführt
- die aller letzte Schlacht.
- Ganz vorn stand er im Pulverdampf,
- wo ihn die Kugeln trafen.
- Doch in dem allerletzten Kampf
- da geht's um seine Waffen.
- Und er kam viel zu häufig vor,
- wie eine eigne Klasse,
- da spuckte das Kanonenrohr
- den Tod in diese Masse.
- Der Bürger hat Radau gemacht,
- was viele sehr entsetzte.
- Doch immer nach der letzten Schlacht,
- gabs eine allerletzte.
- Der kleine Mann hat umgerührt,
- hat alles mitgemacht.
- Doch jetzt wird gegen ihn geführt
- die allerletzte Schlacht.
- Und die Moral von der Geschichte
- ist eine Wahrheit, eine schlichte:
- Nur das Bündnis mit der Reaktion
- rettet des Bürgers Situation.
- Franz Josef, dem nichts erspart blieb,
- Fürst Bismark, der immer hart blieb,
- der erste, zweite, dritte Napoleon
- folgten der Bürgerrevolution.
- Der kleine Mann hat umgerührt,
- hat alles mitgemacht,
- doch jetzt wird gegen ihn geführt
- die aller letzte Schlacht.
- Und lang hing dem geplagten Volke
- vor der Sonn‘ die schwarze Wolke.
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Quelle
Die Revolution der Bürger, Proletenpassion, (Text: Heinz R. Unger, 1976).