Politische Morde
Positionierung
Mord als Mittel der Politik hat eine lange "Tradition" und ist von daher keine Erfindung der modernen Gesellschaft.
In der Form des politischen Attentats ist Mord eine durchweg ökonomische Lösung für politische Interessenskonflikte. Zielperson politischer Morde können sein:
- Entscheidungsträger
- Knowhowträger
- Meinungsbildner
Nach den Regeln der Logik wird der beabsichtigte Effekt des politischen Mordes maximiert, wenn der resultierende Todesfall einer plausiblen Ursache abseits eben dieses Effekts zugeschrieben werden kann. Eine zusätzliche Modulation erfährt dieser Effekt wenn die auslösende Rolle (s.o.) der Zielperson dem öffentlichen Diskurs nicht zugänglich ist. Die effiziente Handhabung dieser Methode im "politischen Geschäft" basiert also auf einem Höchstmaß an Diskretion und begleitender Öffentlichkeitsarbeit.
Mafia-Morde
In selten beobachtetem Umfang haben demokratische Prozesse in Italien eine Reihe sog. Mafia-Morde als politische Attentate sichtbar werden lassen. Die Maximierung der daraus geschöpften Erkenntnisse ist dem Fakt geschuldet, daß die italienischen Staatsanwaltschaften eine Weisungsbefugnis seitens des Justizministers nicht kennen. In Deutschland erschwert diese Weisungsbefugnis mitunter die Verfolgung von Straftaten und verhindert damit in Einzelfällen deren Aufklärung.
Liste
1978 Giuseppe Impastato
1979 Mario Francese
1979 Michele Reina
1979 Boris Giuliano
1979 Cesare Terranova
1980 Piersanti Mattarella
1980 Emanuele Basile
1980 Gaetano Costa
1982 Pio La Torre
1982 Carlo Alberto dalla Chiesa
1983 Rocco Chinnici
1984 Giuseppe Fava
1985 Carlo Palermo
1985 Beppe Montana
1985 Ninni Cassara
1988 Giuseppe Insalaco
1988 Antonino Saetta
1988 Mauro Rostagno
1990 Rosario Livatino
1991 Antonino Scopelliti
1992 Giovanni Falcone
1992 Paolo Borsellino
Quellen
Regine Igel, 2006, Terrorjahre (Zur Steuerung europäischer Terroristen durch externe Dienste).
Peter Ferdinand Koch, 2011, Enttarnt (Zur Kooperation von Nachrichtendienst und Nachrichtenmagazin).