Stimmen aus dem Rh/N-Dreieck 8.12.2025

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„Junge Psyche im Blick: Herausforderungen und Perspektiven“: Fachveranstaltung der Kommunalen Gesundheitskonferenz erreicht rund 400 Teilnehmende und setzt starkes Signal für die regionale Zusammenarbeit

Mit einer außerordentlich hohen Beteiligung und großem fachlichem Interesse ist die diesjährige Fachveranstaltung der Kommunalen Gesundheitskonferenz Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg zu Ende gegangen. Unter dem Titel „Junge Psyche im Blick: Herausforderungen und Perspektiven“ kamen 130 Teilnehmende im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis zusammen. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Veranstaltung kurzfristig zusätzlich online übertragen – ein Angebot, das weitere 270 Fachkräfte aus der Region und darüber hinaus nutzten.

Die Veranstaltung beleuchtete die steigenden psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen – ein Thema, das Fachkräfte aus Jugendhilfe, Sozialarbeit, Gesundheitswesen, Bildung sowie aus Politik und Verwaltung gleichermaßen bewegt. Expertinnen und Experten aus der Region boten in ihren Keynotes, Fachvorträgen und Workshops Einblicke in aktuelle Entwicklungen und stellten Ansätze für Prävention, Unterstützung und Versorgung vor. Die Teilnehmenden erhielten Impulse zu Themen wie regionaler Versorgungslage, Medienkonsum, Präventionsprogrammen sowie zum Umgang mit Krisen in früher Kindheit und im Schulalter. „Wenn die jungen Erwachsenen nicht psychisch stabil sind, dann wird die Gesellschaft ein Problem haben“ erläuterte Prof. Luise Poustka, ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie des Heidelberger Universitätsklinikums. Die Entwicklung ins Erwachsenenalter sei für viele Kinder und Jugendliche eine stürmische Überfahrt: „Wir müssen unsere Möglichkeiten nutzen, um die Überfahrt ein kleines bisschen sicherer zu gestalten“.

Der Frage „Was braucht eine Schule, damit Kinder und Jugendliche gesund lernen und leben können?“ begegnete Julia Amann von der Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz und stellte den Präventionskatalog vor, der kostenfrei eine Orientierung über eine Vielzahl an Präventionsprogrammen gibt und zu einer nachhaltigen Stärkung der Gesundheitsförderung an Schulen beitragen soll. Weitere Workshops widmeten sich Essstörungen, der Elternarbeit sowie der Situation von Kindern psychisch- und suchterkrankter Eltern.

„Medienerziehung muss auch zuhause stattfinden!“

Die Workshop-Leitungen brachten Expertise aus Jugendhilfe, Psychotherapie, Prävention, Schule und Beratung zusammen und boten damit einen interdisziplinären Blick auf die Herausforderungen im Alltag von Kindern, Jugendlichen, Familien und Fachkräften. „An Schulen und pädagogischen Einrichtungen muss Medienerziehung stattfinden, aber auch Zuhause!“ appellierte Clemens Beisel, gelernter Sozialpädagoge und Sozialmanager. Eine Erkenntnis, auf die die Kommunale Gesundheitskonferenz aufspringt: im kommenden Jahr sollen interessierte Eltern, Sorgeberechtigte und Fachkräfte durch digitale Elterninformationen komprimiert erfahren können, wie eine gesunde Mediennutzung möglich ist und was es beim Umgang mit TikTok uns Co. zu beachten gilt.

Ein besonderes Highlight war der Markt der Möglichkeiten im Foyer des Landratsamtes, bei dem zehn Ausstellende ihre Projekte, Angebote und Best-Practice-Beispiele unter dem Motto „Das tun wir bereits!“ präsentierten. Die Ausstellung bot reichlich Gelegenheit, sich zu vernetzen, neue Kooperationen anzubahnen und von den Erfahrungen anderer Fachkräfte zu profitieren. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie groß der Bedarf an fachlicher Vernetzung, struktureller Zusammenarbeit und interdisziplinären Lösungsansätzen ist. Insbesondere die hohe Beteiligung aus Jugendhilfe, Sozialwesen, Gesundheitsversorgung, Schule, Politik und Verwaltung unterstreicht, dass die psychische Gesundheit junger Menschen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nur gemeinsam bewältigt werden kann.

Die Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg dankt allen Referierenden, Ausstellenden und Teilnehmenden für ihr Engagement und ihren Beitrag zu einem erkenntnisreichen, inspirierenden und verbindenden Fachtag. Die große Resonanz zeigt, wie wichtig es ist, den Dialog über die psychische Gesundheit junger Menschen weiter zu stärken und regionale Angebote sichtbar zu machen.

Informationen zur Kommunalen Gesundheitskonferenz Rhein-Neckar-Kreis/ Heidelberg: https://www.rhein-neckar-kreis.de/kgk