Was ist das Ziel der Großkonzerne? (aus ISBN 978-3451309267)
Ganz einfach: Ihr Ziel ist die maximale Gewinnoptimierung für ihre meist anonymen Aktionäre und Fondsgesellschaften im In- und Ausland. Alles andere wird diesem Ziel untergeordnet. Dafür ist es wichtig, das alte System und die Strukturen der Großkraftwerke und der großen Stromnetze so weit wie möglich zu erhalten und damit auch die Abhängigkeit der Bürger von diesem System.
Der Vorstand eines solchen Konzerns ist seinen Aktionären verpflichtet. Diese Aktionäre wollen Rendite – und zwar sofort. Deshalb muss der Vorstand seine fossilen Großkraftwerke auslasten und seine Gewinne auszahlen. Er hat kaum Möglichkeiten, in den Umbau und damit in die Zukunft zu investieren. Vor allem aber: Wenn ein Energiekonzern einen großen Windpark baut, dann erschließt er sich zwar einen neuen Geschäftsbereich, aber er beschleunigt gleichzeitig den Niedergang seines lukrativen alten, auf fossilem Strom basierenden Geschäftsmodells.
Ich wundere mich daher überhaupt nicht, dass die Vorstände der Energiekonzerne trotz des Klimawandels, des nahenden Endes des fossilen Zeitalters und der beschlossenen Energiewende nicht auf Erneuerbare umgestiegen sind, sondern sie bekämpfen. Von ihnen darf man nichts anderes erwarten. Das Perfide ist, dass sie es nicht offen tun, sondern andere für sich kämpfen lassen – von Politikern bis Bürgerinitiativen gegen Windenergie.