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- Der Löwe im Zoo hinter Gittern
- statt Wüste, das kann schon erbittern.
- „Die Menschen vor mir,
- was gaffen die hier?
- Die lass‘ ich aus Frust jetzt erzittern.“
- „Na wartet“, sagt er in Gedanken
- und hebt seine vorderen Pranken;
- ans Gitter sie drückt,
- gleich alles erschrickt;
- die Menge gerät jetzt ins Wanken.
- Manch einer bleibt vorne noch sitzen.
- Die Augen des Löwen, sie blitzen;
- im Käfig sich dreht,
- bis er richtig steht.
- Durchs Gitter der Löwe kann spritzen.
- Der Löwe entleert seine Blase,
- der Duft steigt sehr streng in die Nase.
- Wer kann, rennt schnell weg;
- wer bleibt, hat den Dreck
- und braucht dann `ne Reinigungsphase.
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Dieses Gedicht hat einen real erlebten Hintergrund:
Im Frankfurter Zoo hatten sich viele Zuschauer vor
dem Löwenkäfig versammelt, um der anstehenden
Fütterung zuzusehen. Vorne standen – wie oft – die jungen,
kräftigen Leute; Familien mit Kindern – wie wir – hatten
keine Chance und blieben im Hintergrund; was sich
ja schließlich doch als Vorteil erwies. Unsere nicht
nur klammheimliche Schadenfreude nach den
beschriebenen Vorgängen ist sicherlich verständlich.
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Der Limerick-Vers